Tagesspiegel 22.06.2002

Text, Original, ©Tagesspiegel vom 22.06.2002, S. 11 (Auszug).

Die Wasserwand des Dr. Caligari

Eine unge­wöhn­li­che Vor­füh­rung des berühm­ten Stumm­films zur Feier der Platzbenennung

An die­sem Sonn­abend darf es ein­fach nicht reg­nen. Wann wird schon mal ein Film, dazu ein in Ber­lin gedreh­ter Klas­si­ker wie „Das Cabi­net des Dr. CaI­igari“, auf eine Was­ser­wand pro­ji­ziert? Was­ser von unten und von oben aber wäre ein­deu­tig zu nass. Heute um 21 Uhr soll der Caligari-Abend auf dem Platz vor der Brot­fa­brik in Wei­ßen­see, Prenz­lauer Pro­me­nade 3, begin­nen, nach ein­stün­di­gem Vor­pro­gramm wird die „Was­ser­lein­wand“ gen Him­mel gesprüht. Die Trop­fen fal­len auf ver­schie­dene Objekte, erzeu­gen so eine ganze Klang­ku­lisse. Oben­drein kann der Film von bei­den Sei­ten der Was­ser­wand betrach­tet und durch­schrit­ten wer­den. Schau­spie­ler, die Cali­gari und die ande­ren Figu­ren dar­stel­len, wer­den aus der Wand her­aus­tre­ten, die Illu­sion real aufheben.
Anlass ist die Benen­nung des bis­lang namen­lo­sen, inof­fi­zi­ell als Wei­ßen­seer Spitze bezeich­ne­ten Flä­che vor der Brot­fa­brik als Cali­ga­ri­platz. Seit Anfang letz­ten Jah­res hat „Glas­haus – Ver­ein der Nut­zer der Brot­fa­brik“ die Namens­ge­bung betrie­ben, um den Win­kel zwi­schen Hein­ers­dor­fer Straße und Prenz­lauer Pro­me­nade nament­lich mit dem 1919/20 in Wei­ßen­see gedreh­ten Stumm­film zu verbinden.

Nach oben scrollen