TAZ 20.06.2002

Text, Original, ©taz Berlin lokal Nr. 6779 vom 20.6.2002, Seite 23 (Auszug).

Der lange Schatten des Dr. Caligari

Vor der Brot­fa­brik hat man dem Stumm­film­klas­si­ker ein Cabi­net ein­ge­rich­tet. Am Sams­tag wird in sei­nem Namen gefeiert.

Jetzt am Mon­tag war es dann so weit: Der bis dato namen­lose Zwi­ckel an der Prenz­lauer Pro­me­nade, der Hein­ers­dor­fer Straße und der Gustav-Adolf-Straße bekam ganz offi­zi­ell sei­nen Segen, fortan auf die Benen­nung "Caligari-Platz" zu hören. Über­haupt nicht von unge­fähr für diese Tauf­ak­tion kommt natür­lich, dass hier die Brot­fa­brik ihr Quar­tier hat.

Denn in dem Kul­tur­zen­trum machte man sich eben den alten Wahl­spruch zu eigen: "Du musst Cali­gari wer­den." Schließ­lich hat man ein Kino im Haus, eine direkte his­to­ri­sche Anbin­dung an die Film­tra­di­tion Wei­ßen­sees gibt es durch­aus auch, weil in den eins­ti­gen Stu­dios der nahen Lie­ber­mann­straße 1919 eben der expres­sio­nis­ti­sche Stumm­film­klas­si­ker "Das Cabi­net des Dr. Cali­gari" gedreht wurde.

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