Die Platzbenennung
Eine Hommage an Dr. Caligari
Am 2. Januar 2001 stellten die Initiatoren, der "Glashaus Verein der Nutzer der Brotfabrik e.V.", beim Bezirksamt Berlin-Pankow offiziell den Antrag, die Fläche vor der Brotfabrik in Caligariplatz zu benennen.
Der Name soll an die einstige Filmstadt Weißensee in der nahen Liebermannstraße erinnern. Dort wurde 1920 der expressionistische Stummfilm-Kiassiker «Das Kabinett des Dr. Caligari« gedreht. Der Film gehört zu den ganz großen Klassikern der Kinematografie. 1920 in den Ateliers der Decla in Weißensee von Robert Wiene gedreht, wurde er nach seiner Premiere von der Presse als erstes deutsches Filmkunstwerk überhaupt gefeiert.
Bis zu einer positiven Entscheidung wurde regelmässig auf den Filmklassiker und das Anliegen hingewiesen. So kam bereits im Rahmen der letzten "Langen Nacht der Museen" eine Live-Vertonung des Stummfilms durch Martin Stahlke (Gitarre) zur Aufführung und im November eine weitere Variante durch das Essener Ensemble "interzone perceptible". Außerdem wurde auf der Schat(t)ulle der Performerinnen Astrid Pohland und Crosby McCloy der Film Anwohnern, Freunden und Politikern bei winterlicher Kälte, angewärmt durch Feuerkorb und Glühwein, gezeigt.
Im März 2002 wurden die Initiatoren zu einer Sitzung des Kulturausschusses der Pankower BVV eingeladen, in der das Projekt vorgestellt und anschließend einstimmig angenommen wurde. Die beabsichtigte Benennung des Platzes wurde ins Amtsblatt gestellt und nachdem am 17. Juni 2002 die Frist für mögliche Einsprüche ungenutzt abgelaufen war, hatte der Platz seinen Namen.
An eben diesem 17. Juni kam es wegen Abwesenheit des zuständigen Bezirkstadtrates nur zu einer symbolischen Benennung durch die Jugendstadträtin Frau Christine Keil. Am 22. Juni wurde auf dem Caligariplatz der Film "Das Cabinet des Doktor Caligari" auf einer Wasserleinwand vor über 250 Besuchern gezeigt. Erst am 7. September fand dann die offizielle Feier mit dem Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Martin Federlein, statt, während der die fünf Straßenschilder enthüllt wurden. Wegen einer Haushaltssperre des Senats konnte das Geld für Pfahl und Schild nicht termingerecht aufgebracht werden. Die Schilder wurden daher von dem Unternehmer Dirk Stettner gespendet.