Penzlauer Promenade Nr. 2
Uckermärkische Str. 2, dann Prenzlauer Promenade 2
Nachdem eine alte Heerstraße Richtung Norden gebaut war und seit 1788 als Prenzlauer Chaussee bekannt war, wurde dieses Teilstück in Weißensee 1878 als Uckermärkische Straße bekannt, 1908 umbenannt in Uckermark Straße, um dann 1912 endgültig den Namen Prenzlauer Promenade zu erhalten.
Im Oktober 1873 wurde eine größere Parzelle vom Rittergut Weißensee abgezweigt und im Dezember 1873 ins Hypothekenbuch unter dem Namen Ortmann eingetragen. Die Parzelle umfasste damals das Grundstück Uckermärkische Str. 1, 2 und 3. Der Eigentümer Ortmann verkaufte dann das Grundstück Uckermärkische Str. 2 an den Schlossermeister Schulz.
Johann Heinrich Adolf Kayser wird im Februar 1875 Eigentümer. Binnen kurzer Zeit wechselte das Grundstück mehrmals den Besitzer, bis es am 3. Juli 1877 auf den Namen des Klempnermeisters Rudolf Heinrich Kahle eingetragen wurde. Mit einigen Unklarheiten blieb es dann im Eigentum des Herrn Kahle bis 1914.
Im Jahre 1911 gab es längeren Streit wegen der Erhaltung der Fassade der Häuser Prenzlauer Promenade 1 und 2, der schließlich vor Gericht ausgetragen wurde.
Von 1914 existiert ein Dokument eines Verkaufsangebots des Rentiers Kahle an die Gemeinde. 1915 wurde das Haus für 25.000 Mark verkauft und eine Hypothek über 15.000 M. mit dem Kaufpreis abgelöst.
Ab 1916 war das Grundstück Baustelle, ab 1920 städtisch. Ein Lageplan von 1925 verrät uns dann, dass hier neu gebaut werden sollte und zwar ein Geschäftshaus mit 3 Läden.
Dieses Haus – Eigentümer ist jetzt die Gemeinde Weißensee – trägt dann ab 1925 die Adresse Heinersdorfer Str. 59 und ist ein recht schmales Quergebäude als Abschluss an der Spitze zwischen Heinersdorfer Straße und Prenzlauer Promenade. Davor hatte sich, da das Haus Nummer 1 jetzt fehlt, ein kleiner Platz gebildet.In dem Quergebäude befanden sich 3 Läden, zur Prenzlauer Promenade hin: ein Gemüseladen, in der Mitte ein Zigarrengeschäft und rechts eine chemische Reinigung. Der Zigarrenladen Reinknecht wird später von einem Polsterer als Werkstatt benutzt.
Nach Recherchen in den Berliner Adressbüchern, die bis zum Jahrgang 1943 herausgegeben wurden, ergibt sich eine Mieterliste, die mehrere Mieter von 1926 bis 1937 und nur einen Mieter bis 1940 aufführt. Demnach war das Haus zweigeschossig und über den Geschäften gab es noch 3 Mietwohnungen. Dieser Neubau muß nach dem 2. Weltkrieg abgerissen oder zerstört worden sein, auf einem Luftbild vom März 1945 steht das Haus noch.
Das Gelände wurde in den Aufbaujahren der neuen Republik überirdisch gesäubert und nicht wieder bebaut. Der Anbau des Toilettenhäuschens an die Prenzlauer Promenade 3 war schließlich das einzige Bauprojekt in der Nachkriegszeit auf diesem Grundstück.
Die Heinersdorfer Straße wurde in den 1960er Jahren zur Sackgasse.
1995 gestaltete der Bezirk den Platz neu, der Toilettenanbau wurde bei den Arbeiten abgerissen. Bei den Bauarbeiten kam das Fundament der Heinersdorfer Str. 59 zum Vorschein.
Die Eigentümer: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Mieter: Nr. 1 Tischlerei Winkelmann hauptsächlich Handwerker wohnten hier, z.B.: Schlosser, Tischler, Sattler, Buchbinder, Drechslermeister, Maurer, Putzer, Kunstschnitzer, Schneider, – seit den 20-er Jahren zunehmend Fabrikmitarbeiter. |
Geschichte des Platzes
Ein Plätzchen ist es eigentlich, wenn man ehrlich ist. Aber eins mit einer Geschichte. Nichts spektakuläres, eher eine alltägliche Geschichte, wie sie sich unzählige Male begeben hat. Aber deshalb nicht minder interessant.