Berliner Abendblatt 03.04.2002

Text, Original, ©Berliner Abendblatt Nr. 14, 03.04.2002

Caligari-Platz soll an die Filmstadt erinnern

Wei­ßen­see.
„Tref­fen wir uns am Caligari-Platz“ dürf­ten junge Leute vor­schla­gen, die sich zum Kino­abend, dem Besuch einer Aus­stel­lung oder eines Thea­ter­stücks in der Brot­fa­brik ver­ab­re­den wol­len. Denn nach den Wün­schen der Betrei­ber des belieb­ten Kul­tur­zen­trums – dem Ver­ein Glas­haus – soll die bis­lang namen­lose Flä­che vorm Haus „Caligari-Platz“ getauft wer­den. Und die Chan­cen ste­hen nicht schlecht.

Die ers­ten Hür­den sind genom­men: Pan­kower Tief­bau­amt, Bezirks­amt und Kul­tur­aus­schuss der Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­sarnrn­lang haben grü­nes Licht gege­ben. Sie alle lie­ßen sich von den Argu­men­ten der Glashaus-Leute, den Platz vor ihrem Kul­tur­zen­trum mit dem Namen „Cali­gari“ auf­zu­wer­ten, über­zeu­gen. „,Das Cabi­nett des Dr Cali­gari gehört zu den ganz gro­ßen Klas­si­kern der Kine­ma­to­gra­fie“, so Jörg Füg­mann, Ver­wal­tungs­lei­ter der Brot­fa­brik. „Der Name passt für die­sen Platz nicht zuletzt so gut, weil der Filrn 1920 in den Wei­ßen­seer Ate­liers gedreht wurde.“ „Ein Caligari-Platz würde die Ver­gan­gen­heit Wei­ßen­sees als Film­stadt wie­der auf­le­ben las­sen“, pflich­tet Joa­chim Ben­ne­witz vom Ver­ein Wei­ßen­seer Hei­mat­freunde bei.
Beide Ver­eine hof­fen daher, dass auch die letzte Instanz – die Groß­pan­kower Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung – keine erheb­li­chen Ein­wände vor­brin­gen und der Namens­ge­bung zustim­men wird. In der nächs­ten Sit­zung am 17. April soll das Thema auf die Tages­ord­nung der BVV kom­men. Seg­nen die Ver­ord­ne­ten das Vor­ha­ben ab, so dürfte das wei­tere Pro­ze­dere recht schnell von­stat­ten gehen. „Wir hof­fen, den Caligari-Platz noch im Früh­jahr mit einem gro­ßen Anwoh­ner­fest ein­wei­hen zu kön­nen“, sagt Jörg Fügmann.
Mit der Namens­ge­bung sind die den Platz betref­fen­den Ambi­tio­nen der Glashaus-Leute aber noch längst nicht erfüllt. Um die bis­lang recht öde Flä­che auch optisch auf­zu­wer­ten und neue Nut­zun­gen – sowohl für die Anwoh­ner und die Brot­fa­brik als auch für Gewer­be­trei­bende mög­lich zu machen, wäre eine Umge­stal­tung drin­gend not­wen­dig, heißt es im Kul­tur­zen­trum. Glas­haus hat nun Stu­den­ten der Wei­ßen­seer Kunst­hoch­schule, der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät und der Kunst­hoch­schule Dres­den gewin­nen kön­nen, die bis zum Herbst die­ses Jah­res erste Pläne für eine mög­li­che Umge­stal­tung vor­le­gen wol­len. Diese Ent­würfe sol­len im Rah­men einer Aus­stel­lung gezeigt wer­den, die außer­dem über die Ver­gan­gen­heit der so genann­ten Wei­ßen­seer Spitze – hier tref­fen die Fusi­ons­be­zirke Pan­kow, Wei­ßen­see und Prenz­lauer Berg auf­ein­an­der – infor­mie­ren wird. Für diese Expo­si­tion sucht der Ver­ein Doku­mente zur Geschichte des Plat­zes, sei­ner Märkte, Anwoh­ner und Ein­rich­tun­gen. Zeit­zeu­gen mel­den sich in der Brot­fa­brik, Prenz­lauer Pro­me­nade 3 unter Telefon:471 4001.
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